Eröffnung: 16. März 2006, 19 Uhr
Der Künstler ist anwesend
Auszüge aus dem Katalogtext:
„Urlandschaften - China Japan Israel“
Morat Institut für Kunst und Kunstwissenschaft Freiburg, 2001
Der Mensch ist in der heutigen Gesellschaft einer permanenten Aggression durch seine Umgebung ausgesetzt, durch Lärm, Geschwindigkeit, die Medien, den Wechsel von Mode und Geschmack. Die meisten zeitgenössischen Werke suchen gerade diese Schockwirkung.
Mein Weg geht in die entgegengesetzte Richtung. Ich tue alles, was ich kann, um nicht vom wütenden Getue aufgezehrt zu werden. Ich versuche eine Zeit lang ruhig zu bleiben, mich zu besinnen, Gefühle heraufkommen zu lassen und auf sie zu hören. (Raffi Kaiser)
Die Urlandschaften von Raffi Kaiser sind unberührt, es fehlt ihnen der menschliche Maßstab. Diese Abwesenheit des Lebendigen, die Reduzierung auf das Geologische, dieser Verzicht auf Spuren einer Veränderung der Natur durch den Menschen weckt in uns die Erinnerung an Mondlandschaften. Dennoch ist der Mensch vermittels der Zeichen, die der Künstler nach seinen Wanderungen in der Natur aus der Erinnerung zu Papier gebracht hat, präsent. Zurückgezogen in der Wüste konnte der Künstler neue Kunstterritorien erschließen und damit sich selbst wiederentdecken. Die Urlandschaft wurde zum Ort der Neugeburt des Künstlers. (Marc Scheps)
Raffi Kaiser: Urlandschaften
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