Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt – Institut für Japanologie
07. 07. 2022, 18:00, Campus Bockenheim, Neue Mensa, NM 113
Gastvortrag: KAGOSHI. Japanische Korbflechtkunst von zeitgenössischen Meistern.
Prof. Dr. Ulrich Schneider (Institut für Kunstgeschichte)
Wie häufig in der Geschichte der japanischen Kunst, bezog auch die Korbweberei wichtige Impulse aus China und erlebte am Wechsel von der Momoyama zur Edo Zeit, um 1600, eine Blüte. Bambus und Rattan waren die bevorzugten Werkstoffe, die mit urushi Lacken, teilweise auch mit Goldpuder (maki-e) veredelt wurden. Geflochtene Körbe zur Präsentation von Blumengestecken (hanakago) fanden auch Verwendung in der Teezeremonie des Meisters Sen no Rikyū (1522-1591). Nach einer Zeit des Niedergangs lebte das kunstvolle Handwerk gegen Ende des 19. Jhs. in Kansai, Kantō und Oita wieder auf. Typischerweise begründeten sich aus Flechterfamilien Künstlerdynastien, die kagoshi, die teilweise bis heute tätig sind. Auf Kyūshū förderten reiche madake Bambus Bestände, rund um die onsen-Stadt Beppu die Renaissance dieses Handwerks, das Künstler wie Yufu Shohaku (* 1941) revolutionierten. Der Vortrag geht auf die unterschiedlichen Strömungen der heutigen japanischen Korbflechtkunst, ihre Bezüge zur künstlerischen Tradition und ihre Verbindung zu den Künsten von ikebana und sadō ein. In Zusammenarbeit mit der Frankfurter >Galerie Friedrich Müller – Japan Art< können auch originale kago-Arbeiten der Gegenwart besichtigt werden.
News: Gastvortrag von Prof. Dr. Ulrich Schneider (Institut für Kunstgeschichte): "KAGOSHI. Japanische Korbflechtkunst von zeitgenössischen Meistern"
Institut für Japanologie, Goethe Universität Frankfurt, 7. Juli 2022, 18 Uhr
Mai 21, 2022